Faunistische Untersuchung der Stillgewässer der Zürcher Thurauen
Zwischen 2008 und 2017 wurden im Rahmen des Projekts „Hochwasserschutz und Auenlandschaft Thurmündung“ eine Vielzahl von Weihern neu angelegt. Zwecks Wirkungskontrolle untersuchte man bisher in diesen Auengewässern Amphibien, Libellen sowie Wasser- und Uferpflanzen. Im Auftrag der Fachstelle Naturschutz des Kantons Zürich prüften wir, ob sich das Makrozoobenthos als zusätzlicher Indikator zur Untersuchung der Entwicklung der Weiher eignet. Dazu untersuchten wir die Lebensgemeinschaften insbesondere der Wasserkäfer, Schalentiere, Eintags- und Köcherfliegen jeweils im Sommer und Herbst in drei Weihern unterschiedlichen Alters. Es zeigte sich, dass eine Untersuchung zu verschiedenen Jahreszeiten unbedingt notwendig ist, denn 70 % aller Arten je Weiher fanden wir nur bei einer Begehung.
Mit individuen- und artenreichen Lebensgemeinschaften ist das Makrozoobenthos ein wichtiges Element der Fauna von kleinen Stillgewässern. Auch die untersuchten Weiher waren trotz des jungen Alters schon durch gut ausgeprägte Lebensgemeinschaften besiedelt. Bei den Eintagsfliegen waren bereits Populationen aller gemeinen Arten der seichten Stillgewässer etabliert. Bei den Wasserschnecken, Köcherfliegen und Wasserkäfern hingegen rechnen wir mit einer weiteren Zunahme der Artenzahlen. Besonders bei der mobilen Gruppe der Wasserkäfer zeigt sich bereits heute, dass die Weiher individuell unterschiedlich besiedelt sind. Durch ein ausgewogenes Verhältnis von natürlicher Entwicklung, Unterhalt und gezielten Eingriffen kann die Artenvielfalt weiter gefördert werden.